Weiberabende

Brit­ta Schol­ten im Gespräch mit Andrea Panz, Wech­sel­jah­re­be­ra­te­rin und Ernäh­rungs­exper­tin, Autorin von „Vegan durch die Wech­sel­jah­re“ und Grün­dungs­mit­glied vom DVW.

Du hast eine inter­es­san­te Ver­an­stal­tung im Pro­gramm: „Wei­ber­abend – Wenn Hem­mun­gen fal­len“. Was genau ist das?

In mei­nem Beruf als zer­ti­fi­zier­te Wech­sel­jahr­be­ra­te­rin habe ich mir ver­schie­de­ne Arbeits­fel­der geschaf­fen. Allen vor­an steht bei mir die 1:1 Bera­tung in einem geschütz­ten Raum, meist in mei­ner Pra­xis. Aber auch Vor­trä­ge und Work­shops gehö­ren zu mei­nem Job. Und damit auch die Wei­ber­aben­de.
Ich ver­glei­che sie ganz gern mit einer Tup­per­par­ty: Die Gast­ge­be­rin lädt ihre Freun­din­nen ein, die sich für das The­ma inter­es­sie­ren. Die Tup­per­tan­te, in die­sem Fall eine qua­li­fi­zier­te Wech­sel­jahr­be­ra­te­rin, kommt auf Ein­la­dung (und gegen Bezah­lung) ins Haus und hat Wis­sen, Mate­ri­al, Tipps und Tricks im Gepäck.

„Wei­ber“ ist ja ein Begriff, der unter­schied­li­che Reak­tio­nen her­vor­ru­fen kann – nicht immer posi­ti­ve. War­um hast Du den Begriff gewählt?

Ja, ich könn­te natür­lich auch Mädels­abend oder einen anspre­chen­den ande­ren Namen dafür fin­den. Aber mir gefällt das voll­mun­di­ge „Wei­ber­abend“.
Das „Weib“ ist hier­bei in sei­ner posi­tivs­ten, wert­schät­zends­ten und kraft­volls­ten Bedeu­tung zu ver­ste­hen.

Wie kom­men denn die „Wei­ber“ zu Dir?

Unter­schied­lich. Aber ich gebe mal ein kon­kre­tes Bei­spiel von mei­nem letz­ten Wei­ber­abend. Die Anfra­ge kam von einer sehr sym­pa­thi­schen Frau mitt­le­ren Alters. Sie mein­te, sie wür­de gern anläss­lich ihres Geburts­ta­ges eini­ge Freun­din­nen zu sich ein­la­den und frag­te, ob ich dazu kom­men kön­ne. Die Wech­sel­jah­re wären für sie alle ein aktu­el­les The­ma.

Das ist mal was ande­res als die klas­si­sche Par­ty! Wie berei­test Du Dich auf die Wei­ber­aben­de vor?

Ich mache mich mit den Ange­bo­ten für Frau­en vor Ort ver­traut. Was gibt es z.B.dort an Sport­mög­lich­kei­ten, die Spaß machen könn­ten? Wel­che Oasen der Ent­span­nung sind zu fin­den? Ger­ne klap­pe­re ich auch alle pas­send erschei­nen­den Insti­tu­tio­nen ab, um nach Gut­schei­nen, Gra­tis­mus­tern und Info­ma­te­ri­al zu fra­gen. Und übri­gens ganz neben­bei auch Infor­ma­tio­nen über den Beruf der Wech­sel­jahr­be­ra­te­rin zu streu­en….

Und dann sit­zen die Wei­ber da. Bei Tup­per­par­tys ja auch ger­ne mit dem Glas Pro­sec­co, um in Kauf­lau­ne zu kom­men. Nun sind die Wech­sel­jah­re ein sen­si­ble­res The­ma als die Fra­ge nach der bes­ten Schüs­sel­grö­ße. Wie bringst Du die Frau­en ins Gespräch?

In die­sem kon­kre­ten Fall waren ihre Gäs­te schon da und sahen mich erwar­tungs­voll an. Ich nahm Platz und es ging los. Vor­stel­len, Ken­nen­ler­nen, Auf­klä­ren, Fra­gen beant­wor­ten, Essen, Trin­ken, Lachen, Reden. Und, was soll ich sagen?
Aus anfangs zurück­hal­ten­den, sich noch gar nicht so gut ken­nen­den Frau­en wur­den im Lau­fe des Abends Ver­trau­te. Frau­en in ihrer Weib­lich­keit, sich offen­ba­rend, mit indi­vi­du­el­len Gren­zen, die sich gegen­sei­tig zuhör­ten, sich ver­stan­den und unter­stütz­ten.

Wel­ches Feed­back bekommst Du übli­cher­wei­se nach sol­chen Aben­den?

Bis jetzt durch­wegs posi­ti­ves. Zum einen kommt es sehr gut an, mal offen und ohne Scham über Frau­en­the­men zu spre­chen. Das ver­bin­det und stärkt. Zum ande­ren fühl­ten sich die Teil­neh­me­rin­nen gut infor­miert und konn­ten end­lich mal Fra­gen stel­len, ganz ohne Zeit­druck. Und nur wer gut infor­miert ist, kann für sich die rich­ti­gen Ent­schei­dun­gen tref­fen.

Das sind schö­ne Rück­mel­dun­gen, sicher auch sehr moti­vie­rend für Dich. Was ist für Dich das Schöns­te an den Wei­ber­aben­den?

Das Pri­vi­leg, die­sen weib­li­chen Zau­ber anzu­schub­sen und mit­zu­er­le­ben. Es macht mich jedes Mal aufs Neue so unfass­bar glück­lich, dank­bar und demü­tig.
Ich lie­be mei­nen Beruf!

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